Arbeitsschutz: Wo es beim Unternehmermodell Verbesserungspotenzial gibt

BAuA-Zahlen zur alternativen Betreuung nach DGUV Vorschrift 2

05. März 2019 [ BAuA ]

Das alternative Arbeitsschutz-Betreuungsmodell nach DGUV Vorschrift 2 scheint grundsätzlich zu funktionieren. Wo noch Verbesserungsbedarf besteht, zeigen die Zahlen, die die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt in der Publikation "Arbeitsschutzpraxis von Kleinst- und Kleinbetrieben mit und ohne alternative Betreuung" veröffentlicht hat.

In Kleinunternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten ist es möglich, dass die Unternehmensleitungen ihre Beschäftigten selbst in Sachen Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz betreuen. Dafür müssen sie eine Ausbildung durchlaufen, die Motivations- und Informationsmaßnahmen rund um das Thema Arbeitsschutz beinhaltet. Dank dieser Schulung sollen sie also Gefährdungen erkennen und Schutzmaßnahmen ableiten als auch umsetzen können. Auch wann betriebsärztliche oder sicherheitstechnische Beratung oder Betreuung durch eine externe Fachkraft notwendig wird, sollen die speziell ausgebildeten Führungskräfte erkennen können.

 

Unternehmermodell: Zahlen und Fakten

Immerhin wird in rund jedem siebten kleinen Betrieb das alternative Betreuungsmodell für die Umsetzung von Arbeitsschutzanforderungen genutzt. In den Branchen "Bau, Energie, Abfall", "Produktionsgüter" und "Investitions- und Gebrauchsgüter" werden sogar mehr als ein Viertel der Betriebe alternativ betreut. In den Bereichen "Erziehung und Unterricht" sind es dagegen nur 5 % und in der öffentlichen Verwaltung 2 %.

"Insgesamt deuten die Ergebnisse der Auswertung durch die BAuA darauf hin, dass mit dem alternativen Betreuungsmodell Unternehmensleitungen wie angestrebt zum Arbeitsschutz motiviert und befähigt werden", erklärt die BAuA, die zu diesem Thema die Zahlen der GDA-Betriebsbefragung 2015 ausgewertet hat.

Die Details der Auswertung:

  • 80 % der alternativ betreuten Betriebe denken, dass ihr Kenntnisstand zum Vorschriften- und Regelwerk im Arbeitsschutz sehr hoch und eher hoch ist. Im Durchschnitt denken das nur 69 % der Betriebe von sich.
  • Dafür gibt es in alternativ betreuten Kleinunternehmen wesentlich öfter Probleme mit der Umsetzung des Arbeitsschutz-Regelwerks: Zum Beispiel halten es in alternativ betreuten Betrieben 33 % für schwierig, die Gefährdungsbeurteilung regelkonform durchzuführen, in anderen Betrieben sind es nur 22 %. Vorsorgeuntersuchungen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben umzusetzen finden 27 % der alternativ betreuten Betriebe schwierig, bei den restlichen Betrieben sind es 18 %, die damit Probleme haben.
  • Die Überzeugung, dass Arbeitsschutz dabei hilft, Kosten zu senken, ist unter den alternativ betreuten Betrieben mit 51 % weiter verbreitet als unter anderen Betrieben.
  • In 95 % der alternativ betreuten Betriebe werden Unterweisungen zum Arbeitsschutz durchgeführt. Im Durchschnitt liegt dieser Wert nur bei 80 %.
  • 77 % der alternativ betreuten Betriebe gaben an, dass sie Gefährdungsbeurteilungen durchführen. Im Durchschnitt werden nur in 52 % der Unternehmen GBUs gemacht. Dafür werden GBUs in nicht alternativ betreuten Betrieben häufiger dokumentiert (87 %) als in alternativ betreuten (76 %).
  • Während in 81 % der alternativ betreuten Betriebe der Umgang mit Maschinen und Arbeitsgeräten in der GBU betrachtet wird, sind es bei den Betrieben ohne alternative Betreuung aber mit Fachkraft für Arbeitssicherheit (Sifa) 68 %. Bei der Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung haben nicht alternativ betreute Betriebe mit 46 % die Nase vorn (bei alternativer Betreuung: 37 %)
  • 44 % der alternativ betreuten Betriebe wurden zwischen 2013 und 2015 vom Aufsichts- oder Präventionsdienst des Landes oder eines Unfallversicherungsträgers besucht. Im Durchschnitt waren es 31 %.

 

Fazit der BAuA zur alternativen Betreuung

Die BAuA fasst ihre Ansicht zum Unternehmermodell so zusammen: Um Kleinst- und Kleinbetriebe zu Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz zu motivieren, sollten die Faktoren

  • Information und Qualifizierung
  • Interaktion mit Multiplikatoren
  • praktische Unterstützung vor Ort sowie
  • Aufsichtsbesuche

miteinander kombiniert werden.

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